Der Anker dient zur Befestigung von Booten am Meeresboden oder Seegrund.
Große Schiffe liegen auch dauerhaft vor Anker, z.B. auf Reede; Segelboote, Segelyachten, Motorboote, Schlauchboote, RIB´s, Angelboote und andere Wasserfahrzeuge – meist aber nur temporär.
Anker auf Booten und kleineren Yachten sind in der Regel gewichtsmäßig nicht dafür geeignet, auch in schweren Stürmen das Schiff zuverlässig an Ort und Stelle zu halten. Daher ist es nicht zu empfehlen ein Boot vor Anker über einen längeren Zeitraum unbeaufsichtigt zu lassen.
Für verschiedene Einsatzzwecke, Ankergründe und Bootstypen stehen unterschiedliche Ankerarten zur Verfügung. Die Wahl des Ankers richtet sich nach:
Die ideale Bauform richtet sich neben ganz praktischen Überlegungen (Aufbewahrungsort an Bord, wie wird der Anker angebracht?) vor allem nach der zu erwartenden Beschaffenheit des Ankergrundes (Steine, Schlamm, Sand, Bewuchs), den zu erwartenden Witterungsverhältnissen (Seegang, Windstärke).
Für kleine Boote auf denen der Anker üblicherweise nicht am Bugspiet gefahren und per Ankerwinde ausgebracht wird, ist in der Regel ein Klapp- und Faltanker sinnvoll, da er leicht in Ankerkasten, Bachskiste oder sogar unter Kojen verstaut werden kann. Das gilt vor allem für Zusatzanker, die nur in Ausnahmesituationen zum Einsatz kommen.
Schlauchboote, RIP´s, Angelboote, kleine Segeljollen und Kajütkreuzer, sowie Regattaboote und offene Motor-Sportboote, die nicht zur Übernachtung vor Anker genutzt werden, fallen unter diese Kategorie.
Der kleine Faltanker oder Klappanker (ca. bis 10kg) wird meist mit einer Ankerleine oder Ankertrosse verwendet, weil sie praktisch und leicht ist und wesentlich besser verstaut werden kann als eine Ankerkette.
Die Länge der „gesteckten“ Ankerleine muss dann tendenziell länger sein als bei einer Kette, die den Anker aufgrund ihres Gewichts entlastet und den Zugwinkel auf den Anker flach hält.
Grundsätzlich ist zu beachten, dass das Boot nicht direkt am Anker hängt, sondern die Ankerkette bzw. Ankerleine eine Art Federzug ergibt, die das sogenannte Schwojen (hin- und herfahren des Bootes am Ankerplatz) abmildert und das Rucken des Bootes abfängt, indem sich die Ankerkette vom Meeresboden oder Seegrund anhebt, wenn sie auf Zug kommt.
Durch das Gewicht der Kette wird das Boot in seiner Rückwärtsbewegung gebremst, ohne dass direkter Zug auf den Anker kommt, weil der vordere Teil der Kette (zum Anker hin) auf dem Boden liegt.
Somit federt die Ankerkette oder eine vorne bleigefüllte Ankerleine die Stöße ab, die das Boot bei Winddruck auf den Anker geben würde.
Der Falt- oder Klappanker eignet sich auf größeren Booten nicht als Hauptanker, da seine Flunken (die Schaufeln des Ankers) nicht nur ziemlich klein sind, sondern auch keine dynamische Wirkung haben. Ein dreieckiger Flunken z.B. gräbt sich immer tiefer in den Meeresboden, je mehr er belastet wird. Das ist z.B. bei Deltaankern der Fall, dessen Struktur insgesamt keilförmig ist. Höhere Belastung führt somit zu höheren Haltekräften, was einen sicheren Halt des Ankers auch bei Starkwind oder Sturm verspricht – natürlich immer vorausgesetzt, dass der Anker überhaupt geeignet ist.